Die Changeprozesse wurde von den Berater*innen des Landesverbands Soziokultur Niedersachsen e. V. und weiteren externen Berater*innen begleitet. Die Kultureinrichtungen konnten den*die Berater*in frei wählen und schlossen selbständig die Verträge ab. Es wurden neben externen Berater*innen für den Gesamtprozess auch diverse zusätzliche Coaches, Fortbildungen und Beratungen zu verschiedenen Themen in Anspruch genommen: Supervision, Konfliktmanagement, Controlling, Rechtsberatung, Social Media Marketing, Leitungscoaching, Unternehmensmanagement, Leitbildentwicklung etc.
Fazit
Um über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren zusammen zu arbeiten ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen der Kulturinstitution und den Berater*innen zwingend notwendig und ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Daher wählten die Kultureinrichtungen anfangs ihre*n Berater*in für den gesamten Prozess selbständig aus und suchten sich auch im weiteren Verlauf bei Bedarf weitere Expert*innen eigenständig. Die Stiftung Niedersachsen hatte nur punktuell Kontakt zu den Berater*innen des Verbandes Soziokultur, nicht jedoch zu den weiteren Beratungsunternehmen. Die betriebsinternen Geheimnisse blieben somit gewahrt. Die Berater*innen erhielten ihren Auftrag direkt von der Kultureinrichtung und nicht von der Stiftung und waren entsprechend nur der Kultureinrichtung verpflichtet.
Für den Kulturbereich passende und qualifizierte Berater*innen zu finden, ist nach wie vor schwierig. Professionelle Coaches arbeiten überwiegend in der Wirtschaft und verfügen entsprechend über Methoden – aber nicht über Feldkompetenz in der Kultur. In Niedersachsen standen glücklicherweise die Berater*innen des Verbandes Soziokultur mit ihrer langjährigen Erfahrung zur Verfügung. In der Regel gab es einen konstanten Berater*in, der*die den Prozess begleitete und weitere Expert*innen wurden aufgrund ihrer Fachexpertise punktuell dazu genommen. Die Möglichkeiten der zusätzlichen Beratung wurden stark genutzt und fanden insgesamt hohen Anklang. Ohne die kontinuierliche Begleitung wären die Prozesse nicht so erfolgreich gewesen. Die Berater*innen haben fachlich beraten, den Prozess strukturiert, terminiert und auch mal vorangetrieben.
Allerdings verlief die Zusammenarbeit nicht immer erfolgreich. Manchmal waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend für den Betrieb, manchmal genügte die Kompetenz der*des Berater*in den Anforderungen nicht, manchmal verzettelte man sich mit alltäglichen Problemen und verlor das große Ganze aus dem Blick. Auch professionell ausgebildete Berater*innen und teure Beratungsunternehmen sind kein Garant für einen erfolgreichen Verlauf. Hier konnte teils nachgesteuert werden, teils wurden die Prozesse ohne Berater*in beendet.