Spokusa e.V.

Hannover

Selbstdarstellung

Der Verein für Sport, Kultur und soziale Arbeit, kurz SPOKUSA, arbeitet seit 1988 in der Hannoverschen Nordstadt in drei Bereichen: Das  Kursangebot mit Tanzen, Gesundheitsprävention, Fitness, Ballsport und Gesang erreicht jährlich 3.500 Teilnehmer*innen und wirkt über die Stadt hinaus. Das Interkulturelle Bildungsangebot für Frauen aus aller Welt mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und Bildungshintergründen setzt Maßstäbe in Hannover und initiiert künstlerische soziokulturelle Projekte, die sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen befassen. Das Kinderhaus Spunk mit Hort, Offenem Bereich, der Nordstädter Kindertafel sowie bis 2017 dem Familienzentrum bietet ein lebendiges offenes Angebot für Kinder aus dem Stadtteil. Insgesamt schafft SPOKUSA Brücken, vernetzt, fördert Synergien, kooperiert. Der Verein hat einen hohen und hochwertigen Output an Projekten, Kursen, Veranstaltungen, ein gutes Renommee, spielt eine wichtige Rolle bzw. ist immer wieder treibende Kraft für Kooperation im Stadtteil und darüber hinaus.

Herausforderungen

Team | © Spokusa e.V.

Schnelles Wachstum des Vereins, neue Projekte und Schwerpunkte entwickelten sich – aus dem Tun heraus an den Bedarfen der Nordstädter Bevölkerung orientiert – teils ohne Konzepte, teils mit einer von außen gesetzten Zielvorgabe. Das Image von SPOKUSA mit seinen immer autonomeren „Kleinteilen“ wurde laufend diffuser, gemeinsame Ziele waren nicht vorhanden oder unklar.

Philosophie, Struktur, Öffentlichkeitsarbeit, Zukunft aktiv gestalten – so lauteten die Eckpunkte für den Change Prozess des Vereins. Die Möglichkeit, sich mit diesen Themen über den Alltag, den täglichen Tellerrand hinaus beschäftigen zu können mit Fragen wie „Wer sind wir? Was machen wir eigentlich wie, mit wem, wo, warum und warum nicht?“ und „Wo wollen wir hin?“ beschreiben die Mitarbeiter*innen als außerordentlich wertvoll.

Eine gemeinsame Haltung, gemeinsame Ziele und eine Strategie sollten entwickelt werden, die Zusammenarbeit überprüft und Reibungsverluste minimiert werden, die gesamte Öffentlichkeitsarbeit optimiert und damit die Außenwahrnehmung geklärt und deutlich verstärkt werden.

Erkenntnisse und Fazit

Ein gemeinsames Ziel zu definieren und aus diesem Ziel heraus die Zukunft gemeinsam zu gestalten, neue Projekte daraufhin zu entwickeln und anzuschieben, sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen – dieses große Vorhaben im Rahmen des Change Prozesses hat der Verein, haben seine Mitarbeiter*innen nach eigener Aussage nicht vollständig erreicht. Doch es wurde an etlichen Themen entscheidend gearbeitet und deutlich Klarheit gewonnen. So gelang das Vorhaben innerhalb der einzelnen Bereiche. Auch ist zwischen den Bereichen der Austausch, die Kenntnis und die Wertschätzung – vor allem für das Gemeinsame, den Verein – gestiegen, doch eine Umsetzung, eine Zusammenarbeit, ein An-einem Strang-ziehen ist dem Team letztlich (noch?) nicht gelungen.

Bei der Entwicklung des Leitbildes zeigten sich enorme innerbetriebliche Konflikte zwischen Team, ehrenamtlichem Vorstand und Geschäftsführung, die z. T. geklärt wurden und gleichzeitig eine klare Hierarchie deutlich machten. Das im Prozess entwickelte Leitbild wird heute von allen getragen. Auch das daraufhin ausgelobte Vereinsmottos „Lebensfreude teilen“ steht auf einer stabilen Basis.

Die Außenwahrnehmung von SPOKUSA ändert sich schrittweise. Einerseits durch einen „Nordstadtfalter“, in dem alle Angebote SPOKUSAs im Stadtteil aufgeführt sind. Andererseits durch den Relaunch der Website, die nicht mehr lediglich eine digitale Selbstdarstellung und eine Kursdatenbank ist, sondern sich an den Zielgruppen, an den Nutzer*innen orientiert, und damit mehr und mehr Menschen erreicht. Und der Einstieg in Social Media konnte in die Wege geleitet werden. Hier fand ein eindeutiger Haltungswechsel und gleichzeitig ein großer Schritt in Richtung Digitalisierung statt.

Im Laufe des Prozesses hat sich der Verein, vor allem Team und Geschäftsführerin, im Prozess viel mit den internen Strukturen, der Identität, Rollen, Kompetenzen und der Ausrichtung beschäftigt, sich wichtigen Fragen des internen Handelns mit Innenbild und Außensicht gestellt. Zwischenzeitlich traten Probleme von außen auf – die Auflösung des Familienzentrums durch den Ausstieg des Kooperationspartner AWO mit finanziell bedingten personellen Kündigungen. Dass mit dieser Konsequenz konstruktiv umgegangen wurde, lag nicht zuletzt an der Begleitung durch den Berater, bremste aber auch das Arbeiten an den eigentlichen Zielen.

Insgesamt ist die interne Kommunikation wesentlich verbessert, Abläufe sind deutlich vereinfacht, Routinen eingeführt. Es finden weniger Personalwechsel statt, die Entwicklung von einem basisdemokratischen zu einem hierarchischem Verein mit großem Gestaltungsspielraum ist offen kommuniziert. Die externe Kommunikation ist auf einem guten Weg, ein Leitbild und ein SPOKUSA-Motto stehen, die überarbeitete Website erreicht immer mehr Nutzer*innen, die nächsten Schritte wie Social Media sind eingeleitet. Der sichtbare „Output“ des Prozesses ist zwar vergleichsweise gering gegenüber den anfänglichen Erwartungen an die drei Jahre Prozess, doch alle Beteiligten möchten die Zeit nicht missen.

Ein Beitrag von
Bettina Harborth
SPOKUSA - Verein für Sport, Kultur und soziale Arbeit e.V.

Edwin-Oppler-Weg 5

30167 Hannover

Geschäftsführung