Kulturverein Platenlaase e.V.

Jameln/Wendland

Selbstdarstellung

Der Kulturverein wurde 1982 gegründet, 1993/94 wurde das Gebäude zu einem Kulturzentrum mit Musiksaal, einem Mehrzwecksaal für Theater und Kino, einem Café, Künstlerwohnungen, einem Probenraum für Bands und einem Büro umgebaut. Das Veranstaltungshaus befindet sich im Besitz des Kulturvereins. Ziel des Kulturvereins ist die Förderung der sozialen und kulturellen Beziehungen in der Region. Dabei will er kreative Prozesse und Eigeninitiativen anregen. Der Kulturverein Platenlaase bietet ein attraktives, vielschichtiges Programm: Live-Musik, Tanznächte, Theater und Kino. Ergänzt wird es durch eigene Projekte: generationsübergreifende Tanztheaterprojekte, eigene Produktionen im Bereich Kinder- und Jugendtheater, Musikworkshops, Lesungen, Podiumsdiskussionen, interkulturelle Jugendbegegnungen etc.

Der Kulturverein hat im vergangenen Jahr ca. 10.000 Besucher*innen erreicht und beschäftigt drei Mitarbeiter*innen in Teilzeit und einige Aushilfskräfte in der Gastronomie. Weiterhin sind etwa fünfzig Personen ehrenamtlich für den Kulturverein tätig. Über 300 Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des Kulturvereins finanziell mit monatlichen Beiträgen zwischen 5,- € und 100,- €. Der Kulturverein erhält keinerlei institutionelle Förderung.

Herausforderungen

Im Kulturverein Platenlaase drifteten die einzelnen Teilbereiche der Organisation auseinander. Es fehlte an einer gemeinsamen Vision und an der zentralen Koordination der Arbeit.

Gewachsene basisdemokratische Strukturen des Vereins, wie das Plenum und das Jahresplanungstreffen, funktionierten nicht mehr als Steuerungsinstrumente für Entscheidungen, Programmplanung und Koordination. Die ehrenamtlich getragenen Arbeitsgruppen arbeiteten, oft ungenügend abgestimmt, nebeneinander her. Kaum jemand wusste, was in den anderen Bereichen geschah. Dies führte häufig zu Konflikten und nicht selten auch zu kurzfristigen Änderungen und Ausfällen im Programm. Hinzu kamen Personalwechsel im Büro sowie unklar definierte Aufgaben- und Kompetenzbereiche.

Erkenntnisse und Fazit

Stabilisierung der internen Strukturen
Wir haben über die Strukturmittel eine zusätzliche Koordinierungsstelle schaffen können, die übergeordnete Aufgaben im Veränderungsprozess wie strategische Planungen, die Kommunikation mit den Ehrenamtlichen sowie die Organisation der Entwicklung von Zukunftsvisionen und Formulierung von Zielen übernehmen konnte. Wir haben ferner, begleitet von Elke Flake, eine Strukturgruppe eingerichtet, an der alle ehrenamtlich arbeitenden Gruppen teilgenommen haben, um den Umgestaltungsprozess mit allen Beteiligten breit anzulegen.

Auch die vorhandenen basisdemokratischen Strukturen wie Plenum und Jahresplanungstreffen wurden durch eine gute Vor- und Nachbereitung, die über die zentrale Koordinierung erfolgte, wieder als Diskussions- und Entscheidungsgremien etabliert. Der Vorstand hat diesen Prozess begleitend unterstützt. Die Rolle des Büros, das als Aushängeschild und Anlaufstelle des Vereins durch zwei beitragsfinanzierte Halbtagsstellen repräsentiert wird, haben wir lange diskutiert. Letztendlich wurde die Bürokoordinierung und die zentrale Koordinierung zusammengelegt. Das hat den Vorteil, dass alle Beteiligten neben dem Einblick in die tägliche Verwaltungs- und Planungsarbeit auch Einfluss auf die Finanzen haben. Das Büro verfügt in Absprache mit dem Vorstand nun auch über die dafür erforderlichen Entscheidungskompetenzen.

Verbesserung der Kommunikationswege mit den ehrenamtlich arbeitenden AGs
Durch den regelmäßigen Austausch im Plenum (anfangs wöchentlich, jetzt zweiwöchentlich), beim Jahresplanungstreffen (zweimal jährlich) und in der Strukturgruppe (zwei- bis dreimal jährlich) sind die Kommunikation und das Verständnis für die Arbeits- und Entscheidungsprozesse deutlich verbessert worden. Zusätzlich gibt es jetzt für jede AG eine/n feste/n Ansprechpartner*in im Büro. Das führt zu einem besser abgestimmten Programm. Überdies können dadurch auch die Räume optimaler genutzt werden.

In der Strukturgruppe haben wir durch Publikumsbefragung und interne Diskussionen festgestellt, dass wir in unserer Außendarstellung auch mehr von den internen Änderungen sichtbar machen wollen. Wir haben eine neue Website erarbeitet. Einerseits entspricht sie jetzt auch neueren technischen Anforderungen (responsive Design) und ist damit auch auf mobilen Geräten lesbar, anderseits kann sie inhaltlich direkt im Büro gestaltet werden.

Gewinnung neuer Mitarbeitender / Stärkung des Ehrenamts
Die Situation in den ehrenamtlich arbeitenden AGs hat sich leicht verbessert. Trotzdem bedarf es weiterer Maßnahmen, um mehr Menschen zur Mitarbeit zu gewinnen. Durch die Zusammenlegung von Struktur- und Bürostellen im Jahr 2018 verfügen wir jetzt über verlässliche Ansprechpartner*innen für „Neueinsteiger*innen“. Außerdem planen wir weitere Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür und Feste für Ehrenamtliche, die die Hemmschwelle für „Neue“ senken sollen. Seit 2018 geben wir eine „Ehrenamtskarte“ mit „sehr freiem Eintritt“ für die ehrenamtlich Mitarbeitenden im Verein heraus. So können alle Ehrenamtlichen die Veranstaltungen des Kulturvereins kostenlos besuchen und halten eine sichtbare Anerkennung ihres Engagements in den Händen.

Wir arbeiten aktuell an der stärkeren Verankerung in verschiedenen wendländischen Netzwerken und werben auch dort verstärkt für die Mitarbeit im Kulturverein. Perspektivisch soll auch zukünftig wieder ein*e Freiwillige*r aus dem freiwilligen kulturellen Jahr beim Kulturverein Platenlaase beschäftigt werden.

Ein Beitrag von
Valeska Richter
Kulturverein Platenlaase e.V.

Platenlaase Nr. 15

29479 Jameln