Kulturkreis Gronau e.V.

Leine-Bergland

Selbstdarstellung

Der KulturKreis Gronau e. V. besteht seit 1993 als gemeinnütziger, ehrenamtlich geleiteter Verein. Ziel ist es, die Kulturlandschaft der Samtgemeinde Leinebergland durch ein vielfältiges Programm auf qualitativ hohem Niveau zu bereichern. Der Verein führt Veranstaltungen in den Bereichen Musik, Theater, Literatur und bildende Künste durch und betreibt das regionale Programmkino „Gronauer Lichtspiele“. Seit 2015 erweitert er sein Spektrum stetig um soziokulturelle Angebote. In Großprojekten werden seitdem Bürger*innen aus der Region zu gesellschaftlich relevanten Themen gemeinsam künstlerisch aktiv.

Das Angebot des Vereins wird durch das vielfältige Engagement von 50 Ehrenamtlichen ermöglicht. Zudem beschäftigt der Verein einen Geschäftsführer und eine Bürokraft in Teilzeit sowie geringfügig Beschäftigte. Der Verein finanziert sich über Projektmittel, einen Personal- und Pachtzuschuss der Stadt, Veranstaltungseinnahmen, Mitgliedsbeiträge, Kleinsponsoren und Spenden.

Herausforderungen

Zu Beginn des Prozesses kristallisierten sich zwei wesentliche Herausforderungen heraus: Erstens lasteten zu viele Aufgaben und zu viel Verantwortung auf einzelnen Ehrenamtlichen, insbesondere auf den Vorstand. Absehbar war, dass es schwer werden würde, Nachfolger*innen für diese Ämter zu finden. Zweitens waren die finanziellen Mittel äußerst knapp und es bestand keine Möglichkeit, mehr Geld in Personal zu investieren. Außerdem war auch die weitere Finanzierung der hauptamtlichen Geschäftsführung ungewiss, die bis dato durch zeitlich begrenzte Projektgelder finanziert wurde.

Neben diesen beiden drängenden Herausforderungen bestand der Wunsch im Verein, weitere aktive Mitglieder zu gewinnen, um so die Aufgaben besser verteilen zu können und um anstehende altersbedingte Ausscheidungen besser abfedern zu können. Der Altersdurchnitt im Verein war insgesamt sehr hoch und es fehlte der Zugang zur jüngeren Generation. Auch die Homepage war überaltert und nicht mehr zeitgemäß. Eine Einsicht in das aktuelle Programm sowie das Buchen von Veranstaltungskarten war nahezu unmöglich.

Ergebnisse und Fazit

Dem Verein gelang es, eine institutionelle Förderung durch die Stadt Gronau (L.) zu bekommen. Dadurch wiederum konnte eine Organisationstruktur entwickelt werden, die auf der Weiterbeschäftigung der hauptamtlichen Geschäftsführung aufbaut. Diese und die erste Vorsitzende leiten nun in einer Doppelspitze gemeinsam den Verein. Vorher wurde der Verein rein ehrenamtlich geleitet. Weiterhin wurden die einzelnen Aktivitäten des Vereins in Bereiche unterteilt, für die unterschiedliche Personen als Koordinator*innen festgelegt wurden. So verteilt sich die Arbeit und Verantwortung auf verschiedene Personen. Zudem wurde mehr Arbeit von Ehrenamt ins Hauptamt gelegt. All diese Maßnahmen führten zu einer Entlastung des Ehrenamts. Die entwickelte Organisationsstruktur scheint für die nächsten Jahre tragfähig zu sein.

Nach einer Zielanalyse wurde darüber hinaus die Arbeit mit Jugendlichen, die anfangs stark vorangetrieben wurde, in ihrer Priorität herabgesetzt. Gestärkt werden sollte lieber der Zugang zu Menschen Ü 40. Umgesetzt wurde dieser Beschluss in der soziokulturellen Projektarbeit, welche als neues Standbein des Vereins etabliert werden konnte. Im Rahmen dieser Projektarbeit sollen regional bedeutende Prozesse mit künstlerischen Mitteln unterstützt und vorangetrieben werden. „Leine Los!“ fand als erstes soziokulturelles Großprojekt 2018/2019 statt. Ziel war es, die Bewohner*innen der neu eingemeindeten Ortschaften miteinander zu verbinden und gleichzeitig die individuelle Bedeutung der jeweiligen Heimat hervorzuheben. Neben einer Geschichtensammlung, die als Buch erhältlich und online einsehbar ist, entstanden drei Kultourspaziergänge, bei denen das Publikum zu bedeutenden Plätzen in den einzelnen Ortschaften geführt wurde. Nebeneffekt des Projekts war, dass sich der Verein mit zahlreichen anderen lokalen Vereinen und Initiativen vernetzen konnte. Darauf baut nun das Nachfolgeprojekt „Vereine los“ (2020/21) auf. Es soll dazu beitragen, die regionalen Vereine zu vernetzen, ihnen wichtiges Know-how zu geben und gemeinsam nach Strategien der Zukunftsfähigkeit zu suchen.

Für den Changeprozess sind dies die bedeutendsten Ergebnisse. Gerade die neue Organisationsstruktur und die finanzielle Förderung bieten eine sichere und tragfähige Grundlage für die Zukunft. Diese war vorher nicht gegeben. Mit dieser sicheren Basis ist es nun möglich zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

Außerdem wurde im Verlauf des Prozesses auch die Homepage erneuert. Das aktuelle Kulturprogramm ist nun frühzeitig einsehbar und Karten können problemlos online gekauft werden.

Für die einzelnen Sparten des Vereins konnten neue Ehrenamtliche gewonnen werden, die aktiv das Programm mitgestalten. Dadurch ließen sich Engpässe nachhaltig kompensieren. Allerdings stehen immer noch weitere kleinere Herausforderungen an, für die Lösungen gefunden werden müssenn. Der Prozess wird also andauern.

Bis hierhin war es bereits ein Prozess, der viel Arbeit, Zeit und Engagement gefordert hat, aber dessen Ergebnisse jeden Aufwand wert waren!

Ein Beitrag von
Karu-Levin Grunwald-Delitz
KulturKreis Gronau e.V.

Junkernstr. 7

31028 Gronau (Leine)

Geschäftsführung